Freies WLAN für Alle im ganzen Stadtteil?
Schon seit einiger Zeit bietet die Gruppe freiburg.freifunk die Möglichkeit im gesamten Quartiersbereich ein freies WLAN Netz von Allen für Alle miteinander aufzubauen. Doch die Fragen zu den Risiken sind da, wie z.B.: ’Gebe ich da nicht etwas von meiner eigenen Bandbreite ab?’ oder ’Mache ich damit nicht Tor und Tür für findige Hacker auf meinem Computer auf?’ Um diesen Fragen nachzugehen haben wir ein Gespräch mit den Verantwortlichen des Freifunk Freiburg geführt.
QA: Wie es an sich funktioniert, wird ja auf der Website gut beschrieben: Router anschließen und los geht es ... aber nun zu den offenen Fragen. Wird überhaupt und wenn ja, wieviel wird von der privaten Bandbreite in Anspruch genommen?
Freifunk: Das hängt natürlich davon ab, ob du überhaupt deinen Anschluss freigibst für Freifunk. Das tolle an Freifunk ist ja, dass man das Netz auch einfach mit weiteren Freifunk-Routern erweitern kann. Der Zugang geht dann von Router zu Router bis zu einem der Internetzugang hat. Wenn jemand den Internetanschluss freigibt, wird natürlich bei Nutzung von Freifunk von der Bandbreite etwas abgegeben. Wie viel das ist, kann man auf den Routern einstellen. Man bestimmt also immer selbst, wie viel man abgeben möchte. Standardgemäß ist keine Beschränkung eingestellt, hardwarebedingt ist die Nutzung allerdings auf etwa 6Mbit/s beschränkt. Wer einen schnellen Internetanschluss hat, wird von der Nutzung durch Freifunk kaum Einschränkungen bemerken.
QA: Es heißt, wenn bereits andere Freifunk-Router in der Nähe sind, ist es nicht nötig den Freifunk-Router mit dem eigenen Internet-Router zu verbinden. Wie funktioniert das?
Freifunk: Freifunk-Router kommunizieren untereinander. Solche, die einen Internetzugang haben, melden das den benachbarten Routern. Die Nachbarn wiederum melden, dass sie jemanden kennen der Anschluss ans Internet hat. Die Kette lässt sich beliebig weiterführen. Melde ich mich nun mit meinem Gerät an einem der Router ohne Internetanschluss an, so werden dann Zugriffe ins Internet von meinem Rechner entlang der Kette bis zum Router mit Internetanschluss weitergeleitet.
QA: Besteht überhaupt die Möglichkeit und wenn ja, wie groß ist die Gefahr dass der private Computer- sozusagen Übergriffs anfällig wird?
Freifunk: Für deinen Rechner zuhause, sofern du dich nicht mit diesem explizit mit dem Freifunknetz verbindest, ändert sich nichts.
Nur weil du einen Freifunk-Router betreibst, heißt das noch lange nicht, dass du da auch teilnehmen musst. Ansonsten verhält sich Freifunk nicht anders als das Internet an anderen unverschlüsselten WLANs wie sie in manchen Cafés oder auch von der Telekom angeboten werden. In unverschlüsselten WLANs sollte man sowieso immer etwas vorsichtiger sein. Beispielsweise sicherstellen, dass die Firewall aktiv ist und dass sensitive Informationen nur über verschlüsselte Verbindungen wie https kommuniziert werden.
QA: Freies WLAN im ganzen Stadtteil. Wie sieht das praktisch aus? Braucht man dann keinen Internet-Vertrag mehr abzuschließen um auf der Straße im Stadtteil Internetzugang zu haben?
Freifunk: Das hängt ganz von deinen Bedürfnissen ab. Wenn dir Internet an ausgewählten Orten ausreicht, dann kommst du sicherlich so gut über die Runden. Bis Freifunk so weit verbreitet ist, dass man überall im Stadtteil ins Netz kann, wird es noch eine Weile dauern.
QA: Vielen Dank für dieses informative Gespräch!
Wer noch weitere Fragen hat, wendet sich einfach an Freifunk Freiburg E-Mail: kontakt freiburg.freifunk.net. Und wer sich einen freiburg.freifunk-Router zulegen möchte (Kostenpunkt 20€), kann dies entweder in den Räumen des CCCFr oder bei ZÜNDSTOFF - fair organic clothing in der Moltkestraße 31 direkt tun.