Daß ein Tor die Gemüter erhitzt, erscheint in der Zeit einer Fußball-Weltmeisterschaft als eine alltägliche Meldung und ist wohl höchstens unter Fußballinteressierten ein Diskussionsthema.
Ganz im Gegenteil zu dieser vielleicht ersten Annahme, handelt es sich in unserem konkreten Fall allerdings um ein Tor, das mit begleitendem Zaun am Donnerstag den 26.06.2014 errichtet wurde und seitdem den Durchgang für Passantinnen und Passanten von der Merzhauserstraße in die Richthofenstraße versperrt.
"Seit mehr als vierzig Jahren ist nun dieser Weg öffentlich passierbar gewesen und jetzt wird hier in einer Nacht- und Nebelaktion einfach alles dicht gemacht - das kann es doch wohl nicht sein!", beschwert sich eine Anwohnerin des Stadtteils. Tatsächlich häufen sich die Beschwerden sowohl der Anwohnerinnen und Anwohner, als auch der Bewohnerschaft des Stadtteils in beachtlichem Maße.
In einem ersten Gespräch mit der verantwortlichen Hausverwaltung der Merzhauserstraße 2, wird unter anderem "das Abladen von wildem Müll (Müllvandalismus), die Verunreinigung des Gehweges und eine gewisse Rücksichtslosigkeit von Seiten des motorisierten und Fahrrad fahrenden Durchgangsverkehrs" als Begründungen angegeben, woraufhin nun diese Maßnahme ergriffen wurde.
Unverständlich bleibt allerdings die bislang bestehende Einsichtslosigkeit der Hausverwaltung in den Fällen der körperlich Beeinträchtigten und auf Geh-Hilfen (Rollatoren, Rollstühle) angewiesenen Bevölkerungsgruppen, welche nun, einer zynischen Ironie zum Trotz, einen Umweg (!) von mehr als einem halben Kilometer auf sich nehmen müssen um zum Beispiel zur Haltestelle Basler Tor zu gelangen oder ihren Lebensmitteleinkauf im Supermarkt zu besorgen.
Aber auch Eltern mit Kinderwagen und alte Menschen mit Fahrrad sind von der neuen Installation ebenso betroffen wie alle Schulkinder, die nun gezwungen sind den Weg die stark befahrene Basler Straße entlang den Autoabgasen nehmen zu müssen.
Es gibt zwar die Alternative einer öffentlichen Treppe (siehe Bilder) welche in der Böschung zur Basler Straße hinauf und hinabführt. Diese jedoch ist, wenn auch mit Laufschienen versehen, sehr steil und in wenig nennenswertem guten Zustand (z. B. Herbstlaub aus dem vergangen Jahr, fehlende Beleuchtung, schlechte Einsicht von der Baslerstraße und fehlende Markierungen zur Achtsamkeit auf dem Fahrradweg) was die Unfallgefahr an dieser Stelle in gewisser Weise gerade zu herausfordert. Wir bitten daher an dieser Stelle alle Nutzerinnen und Nutzer der Treppe um Achtsamkeit!
Inzwischen ist sowohl Frau Esther Grunemann (SPD) Behinderten-Beauftragte der Stadt Freiburg als auch die Stadt Freiburg über den Sachverhalt in Kenntnis gesetzt. Wir erwarten weitere Gespräche und werden Sie auch über Neuigkeiten bezüglich dieser Angelegenheit informieren.